Die Moschee-Kathedrale von Córdoba (spanisch Mezquita-Catedral de Córdoba), offiziell Kathedrale Mariä Himmelfahrt (spanisch Catedral de Nuestra Señora de la Asunción), historisch Große Moschee von Córdoba (spanisch Gran Mezquita de Córdoba), ist seit der Reconquista die römisch-katholische Kathedrale des Bistums Córdoba in der andalusischen Stadt Córdoba.
Seine architektonische Weltgeltung besitzt das Bauwerk als Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens. Der riesige Betsaal ist durch Hufeisenbögen in 19 etwa gleich hohe Schiffe mit bis zu 36 Jochen aufgeteilt. Er wurde durch die Emire und Kalifen von Córdoba in mehreren Bauabschnitten immer wieder erweitert. Das Bauwerk gehört mit ca. 23.000 m² zu den größten ehemaligen Moscheebauten weltweit. Im 16. Jahrhundert wurde ein gotisches Kirchenschiff in die Halle hineingebaut und das Minarett durch einen Glockenturm ersetzt. Seit 1984 gehört die Mezquita-Catedral zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bauwerk

Die Kathedrale ist heute 179 m lang und 134 m breit. Sie bedeckt eine Grundfläche von mehr als 23.000 m² und ist damit einer der größten Sakralbauten der Erde. Die Gebetshalle nimmt knapp zwei Drittel der Fläche ein. Der Hof war gerade im Verständnis des frühen Islam nicht minder Andachtsraum.
.
Bau als Moschee
Im Jahr 784 wurde mit dem Bau der Großen Moschee – al-Dschāmiʿ al-kabīr / Dschāmiʿ Qurṭuba – unter der Aufsicht von Abd al-Rahman I., dem ersten umayyadischen Emir von Córdoba, begonnen. In den zwei folgenden Jahrhunderten wurde sie sukzessive erweitert. Schon unter Abd al-Rahman II. war eine Vergrößerung des ursprünglich elfschiffigen Betsaals der Freitagsmoschee erforderlich. Emir Abdallah, dessen Regierungszeit von Unruhen und blutigen Intrigen geprägt war, verband seinen Palast durch eine bedeckte Passage mit der Moschee, um sich vor Anschlägen zu schützen. Sein Enkel und Nachfolger Abd al-Rahman III. ließ sich am 17. Januar 929 in der großen Moschee zum Kalifen ausrufen. Er gab ein neues Minarett in Auftrag und vergrößerte den Moscheehof. Unter seiner 50-jährigen Herrschaft verwandelte sich Córdoba aus einer Provinzstadt in eine prächtige Metropole, unumstrittene Kapitale des Kalifats von Córdoba, deren Bevölkerung durch steten Zuzug von freien Siedlern und Sklaven unaufhaltsam wuchs. Ein Motor dafür war der Bau der riesigen Palaststadt Madīnat al-Zahra in unmittelbarer Umgebung Córdobas ab 936, wo sich Abd al-Rahman III. eine weitere große Moschee für seinen Hof erbauen ließ. Nachdem die Einwohnerzahl von Córdoba auf mehr als 100.000 angewachsen war, ließ sein Sohn al-Hakam II. die Gebetshalle der Freitagsmoschee auf die doppelte Größe ausbauen und stattete den Mihrab mit neuen Elementen aus. „Der Baukomplex der Moschee und der Festung bildeten zusammen mit dem Großen Markt das Herz der Stadt.“[2] Die im Betsaal aufstehenden Säulen sind Spolien; die heute vorhandenen Bogenformen zur Hervorhebung einzelner Betsaalbereiche wurden erst in dieser Bauphase unter al-Hakam II. verwendet.[3] Mit dem Anbau acht weiterer Schiffe durch den Usurpator al-Mansur erlangte das Gebäude 987/988 seine heutige Ausdehnung. Allerdings sind die unter al-Mansur vorgenommenen Erweiterungen qualitativ nicht mit den Bauten seiner umayyadischen Vorgänger zu vergleichen: Wie auch beim Bau seiner Palaststadt al-Madīnatu al-Zāhira (die blühende Stadt)[4] kopierte er deren Baustil unter Verwendung minderwertigen Materials und einfacher Techniken.[5] Neben den Außenschiffen erweiterte al-Mansur den Moscheehof mit dem sog. Orangenhof (spanisch: Patio de los Naranjos).